Sangamliteratur

Sạngamliteratur

 

[nach einer legendären, Sangam genannten Akademie, die Jahrtausende zur Pflege der Tamil-Poesie bestanden haben soll], metrische Bardendichtung der Tamilen (Südindien), vermutlich zwischen 150 v. Chr. und 250 n. Chr. entstanden. Zur Sangamliteratur rechnen 2 381 Gedichte von 473 Autoren, die in zwei Sammlungen, »Ettuttokai« (Acht Anthologien) und »Pattuppattu« (Zehn Lieder), überliefert sind. Der Anteil der zahlreichen Dichter, die die Tradition nennt, ist wegen der formalisierten Bildersprache schwer zu bestimmen. - Einer detaillierten Poetik zufolge sind in der Sangamliteratur zwei Genres zu unterscheiden: das inneren Prozessen, speziell der Liebe gewidmete »akam« und das heroische »puram«. Landschaftstypen stehen als Chiffre für innere und äußere Zustände. Trotz der Standardisierung gelingen oft eindringliche, bis heute zitierte Formulierungen von großem Wohllaut. (tamilische Literatur)

 

Literatur:

 

H. von Glasenapp: Die Literaturen Indiens von ihren Anfängen bis zur Gegenwart (Neuausg. 1961);

 K. Kailasapathy: Tamil heroic poetry (London 1968).